Der Feuersalamander – Leben zwischen Wald und Bach

05.01.2017 10:10

Der Feuersalamander – Leben zwischen Wald und Bach

Der Feuersalamander – Leben zwischen Wald und Bach

Mag. Marie Lambropoulos, Biologin

Insgesamt gibt es in Österreich 20 heimische Amphibienarten, alle sind streng geschützt und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten Österreichs.

 

Der Feuersalamander (lat. Salamandra salamandra) gehört zu den Schwanzlurchen.  Die gelbe Zeichnung auf der schwarzen Haut dient als Warnzeichen vor Fressfeinden. Er sondert über seine Haut giftige Sekrete ab. Diese werden dem Menschen kaum gefährlich, es entsteht höchstens ein leichtes Brennen auf der Haut. Der erwachsene Feuersalamander verbringt sein Leben im Wald, er braucht schattige, feuchte Bereiche und versteckt sich gerne in der Laubstreu, er nutzt das Lückensystem von Wurzeln und Steinen.

 

Nach der Paarung trägt das Weibchen etwa acht bis neun Monate die Embryonen aus. Dies steht im  Gegensatz zu den Froschlurchen (Frösche, Kröten und Unken), die den Laich zur Entwicklung ins Wasser ablassen. Sind die Feuersalamander-Larven fertig entwickelt, werden sie in Gewässer entlassen, wo sie mit Hilfe ihrer äußeren Kiemen atmen und sich von Wasserinsekten und kleinen Fischen ernähren. Die Verwandlung vom kiemenatmenden Wassertier zum lungenatmenden Landbewohner vollzieht sich innerhalb von 3-6 Monaten (je nach Gegend und Temperatur des Gewässers). Feuersalamander erreichen in freier Wildbahn ein Alter von etwa 20 Jahren. Sie überwintern in Fels und Bodenspalten oder unter Wurzeln.

 

Die Wanderung zu den Gewässern, um die Feuersalamander-Larven zur Weiterentwicklung abzulegen, ist der gefährlichste Teil im Leben eines Feuersalamanders. Er bewegt sich langsam fort und muss auf seinem Weg oft Straßen überqueren. Jährlich werden dabei tausende Individuen überfahren. Amphibienschutz-Zäune werden mittlerweile schon in vielen Gebieten errichtet, um die Tiere aufzufangen und sicher über die Straßen zu bringen. Üblicherweise  geschieht das für Frösche oder Kröten. Das geplante Projekt in Pottenstein/Grabenweg ist das erste Projekt in NÖ, das spezifisch zum Schutz von Feuersalamandern durchgeführt wird.

 

Das Einsammeln von Larven aus Gewässern ist NICHT zu empfehlen! Im Wienerwald-Gebiet sind bereits viele Amphibienpopulationen von einer Pilzkrankheit befallen, der Chytridiomykose. Diese Erkrankung kann zu einem Massensterben der Tiere führen. Um eine Verschleppung der Krankheit zu vermeiden, sollte man keine Tiere von einem Gewässer in ein anderes setzen! Außerdem sollte man Gewässer-Ausrüstung wie Gummistiefel und Fischnetze desinfizieren oder vollständig trocknen lassen bevor man sie andernorts einsetzt.

 

Mehr Informationen zum Amphibienschutz finden Sie auf der Homepage des Biosphärenpark Wienerwald unter: https://www.bpww.at/natur/amphibien-im-wienerwald/

 

 

 

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